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Mistaregg
Name: Philipp Locher
Geboren: 1982/Leipzig
bedeutende Gigs: 10/2000 Tresor Berlin • 10/2000 Rave SatelliteURL: www.mistaregg.de
UB: Wann begannst du dich mit der Musik, wie du sie heute auflegst, zu beschäftigen und was sind deine stilistischen Vorlieben?
Aufgelegt habe ich das erste Mal im Dezember 1996 in Rangsdorf, das war eine kleine private Party bei einem Freund. Die ersten Erfahrungen auf einer großen Anlage, mit viel Publikum machte ich dannhier im Suburb. (Club in Dahlewitz A.d.R.) Stilistisch mag ich schon die härteren Sachen mit trible Elementen, obwohl ich je nach Stimmung auch mal Ambient oder House, eben die etwas ruhigeren Sachen, auflege. Das aber nicht immer vor Publikum, sondern auch mal in Ruhe für mich. Das ist stark von der Stimmung abhängig, ich brauche die verschiedenen Styles zum Ausgleich.

UB: Was ist dir wichtig beim Auflegen, und wie definierst du das für dich?
Generell möchte ich erst einmal sagen, das ich mich als Dj nur als ein Teil einer großen Sache fühle. Ich gehöre zur Party dazu, genau wie die Deko und die Leute, die feiern. Dabei ist für mich wichtig: die Kunst, die Fingerfertigkeit und das Spielen mit den Sounds. Für mich ist es wichtig den Zuhörer mitzunehmen, für ihn die Musik zugänglich zu machen. Ich will die Leute nicht einfach in meinen Sound reinstoßen. Vielmehr will ich, dass sie ein Stück meines Weges mit mir kommen und die Musik so sehen, wie ich sie sehe.

UB: Bist du denn dafür immer in der Stimmung?
Das mit der Stimmung beim Auflegen ist nicht ganz einfach. Natürlich ist es manchmal schwierig, wenn man selbst nicht in der Stimmung ist. Wie soll man, wenn einem selbst der Zugang fehlt, den feiernden Leuten die Musik vermitteln? Es muß schon ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen dir und der Musik bestehen. Sonst bemerkt das Publikum es natürlich auch, weil nix klappt, Fehler passieren oder du einfach die falschen Platten zur falschen Zeit spielst. Wenn man hingegen gut drauf ist geht einem die "Platte" nur so von der Hand und alles passt.

UB: Wenn du mal nicht auflegst, wo gehst du dann privat hin?
In Berlin finde ich den Tresor noch immer recht cool, jedenfalls wenn Jeff Mills oder Rushkin dortsind. Aber auch ins Ostgut oder WMF zieht es mich dann und wann, da sind die Leute besser drauf und irgendwie ist dort eine andere Atmosphäre.

UB: Apropos Atmosphäre und Leute, gibt's deiner Meinung nach einen Unterschied zwischen den Party-Leuten in Berlin und hier draussen in Brandenburg?
Diesen Unterschied gibt's auf jeden Fall. Mir scheint es so zu sein, dass die Leute hier draußen eher auf eine Party gehen, um selbst Party zu machen, da ist es dann nicht unbedingt wichtig, ob eingroßer DJ auflegt. Bei euren United Beats - Parties kann man das recht gut erkennen, denn die DJs die ihr bucht sind echt unbekannt. In der Stadt läuft das anders. Durch das große Angebot an Clubs und Parties an jedem Wochenende, gehen die Leute dahin, wo große Namen auflegen. Aber selbst sind sie nicht unbedingt bereit sich mitreißen zu lassen und zu feiern.

UB: Wie wird's weiter gehen mit dir und der Musik?
Ich werde versuchen so viele Gigs wie nur möglich zu bekommen. Das ist nicht immer ganz einfach, weil man vielen Leuten hinterher telefonieren muß, um an gute Sachen ran zu kommen. Außerdem hoffe ich, dass ich mit einem Freund in nächster Zeit schaffe, einige eigene Produktionen zu machen. Im Moment aber freue ich mich natürlich auf den United Beats am 13.01.2001 und auf die darauffolgende Recombination (20.01.2001 A.d.R) in den Reinbeckhallen in Berlin.

ub 12/2000 (dz)
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